Anlässlich unseres Ausflugs über das, durch den 3. Oktober feiertagsverlängerte Wochenende nach Prag haben wir den Sonnabend genutzt, um den Zoo zu besuchen und somit den schier unglaublichen Touristenmassen in der Innenstadt zu entfliehen. Prächtiges Altweibersommerwetter bei Temperaturen um 25°C lud dazu wirklich ein, ins Grüne zu gehen. Zumal wir viele Sehenswürdigkeiten der Stadt schon kennen. Prag ist dennoch immer wieder eine Kurzreise wert, finde ich.
Mit der U-Bahn der Linie C fuhren wir bis zur Station Nádraží Holešovice und von dort weiter mit dem Bus 112 bis zur Endstation direkt vor dem Haupteingang.
Der Zoo feiert in diesem Jahr seinen 85 Geburtstag. Er wurde am 28.September 1931 im Troja-Tal an der Moldau eröffnet und bot uns mit seiner riesigen Fläche reichlich Auslauf. Für 200 CZK Eintritt (7,40 €) pro erwachsener Nase und – ich glaube – noch einmal 100 CZK für die Fotoerlaubnis und Lageplan sind wir drin und können unseren ausgedehnten Spaziergang beginnen.
Der Allfarblori ist ja schon mal ein sehr schönes Fotomotiv. Dadurch, dass wir uns in einer begehbaren Voliere bewegen, stören auch keine Gitter.
Da musste ich andernorts solche Kompromisse machen:
Der kleine Elch ist noch etwas unsicher auf den Beinen unterwegs.
Der Prager Zoo tut viel für die Rettung der fast ausgestorbenen Przewalski-Pferde. So las ich im Vorfeld und hatte mich gefreut, mal eines dieser seltenen Tiere live und in Farbe zu sehen. Leider musste ich mich mit einer Bronze-Statue begnügen. Kein Wildpferd lies sich im Gehege blicken. Vielleicht sind ja alle auf Verwandtenbesuch in der Mongolei? 😉
Dieses ungewöhnliche, imposante Vögelchen konnte ich nur durch eine Glasscheibe aufnehmen. Ich glaube, so ein Exemplar mit knöchernem „Helm“ sah ich bisher noch nirgendwo. Es ist ein flugunfähiger Laufvogel namens Kasuar. Hilfreich waren übrigens hier und da die erklärenden Schilder in Tschechisch, Englisch und Deutsch.
Der guckt listig, nicht wahr? Kein Wunder, denn es ist eine Fuchsmanguste.
Wenige Sekunden zuvor allerdings schien er sich zu langweilen und gähnte kräftig. Das war echt ansteckend.
Überhaupt könnte ich stundenlang an den Anlagen stehen, in denen sich Kap-Borstenhörnchen & Co tummeln. Putzige Wesen.
Traumhaft auch der Blick über Prag und die Moldau von den Hängen des Zoos aus. Das lang gestreckte Gebäude am unteren Bildrand gehört auch zum Zoogrundstück. Dort sind die Großkatzen und Reptilien untergebracht.
Zum Beispiel dieses bunte Tierchen. Ein Leguan? Ich weiß es nicht mehr.
Wirklich imponiert hat mir die weitläufige afrikanische Savannen-Anlage. Auf ca. 2,5 Hektar kann man Antilopen, Zebras und Strauße beobachten und den Giraffen quasi auf Augenhöhe begegnen, wenn man Glück hat und sich die Tiere nahe der Aussichtsebene aufhalten.
Was sehen wir hier? Ahhhhh, mal wieder ein leeres Gehege. Leider keine Seltenheit. An etlichen Stellen glänzten die Tiere durch Abwesenheit. Oder aber sie hatten sich in nichteinsehbare Bereiche zurück gezogen. Das ist wohl der Preis für möglichst artgerechte Haltung, soweit dies in einem Tierpark eben möglich ist. Im Gorilla-Haus hatten wir beispielweise totales Pech. Scheinbar war niemand zu Hause. 😉 Was man aber auf dem Foto deutlich sieht: Die Anlage ist wirklich wunderbar grün, punktet mit altem Baumbestand und fügt sich perfekt in die natürliche Hanglage. Die Gehege waren ausnahmslos gut gepflegt und in meinen Augen auch super durchdacht. Lebensraum statt Ausstellungsort.
So hatten beispielsweise auch die Steinböcke ein phantastisches Terrain, um sich und ihr Können an einer felsigen Steilwand auszuprobieren.
Der Krauskopfpelikan macht seinem Namen alle Ehre, nicht wahr? Er wirkt ein wenig zertreut.
Nach rund 5 Stunden Zoobesuch waren trotz einiger Pausen unsere Füße platt. Wir haben es nicht geschafft, alles zu sehen oder gar – nur aus Gaudi – die zum Park gehörende Seilbahn zu benutzen. Eine Wiederkehr ist, weil ich den Ausflug wirklich lohnenswert fand, also nicht ausgeschlossen.
Ach ja. Hier noch das etwas andere Selfie 😉
Hier kannst du lesen, dass der Berliner Zoo auch welche hat, sie kamen mir auch bekannt vor, diese Helmkasuare.
http://www.zoodirektoren.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=303:helmkasuar-casuarius-casuarius
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Danke für den Link.
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ein wirklich ganz besonderer Zoo, so einen habe ich noch nie gesehen. Danke, dass du uns mitgenommen hast
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Er gehört zu den schönsten Zoos Europas. Zu Recht, wie ich nun finde.
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Wenn ich diesen Eintrittspreis mit dem für den Zoo Hannover vergleiche (25 Euro) …
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Sollte man nicht tun, ohne sich der unterschiedlichen Einkommenssituation bewusst zu sein.
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Ja, es ist Deutschland gegen Tschechien, aber wir sind, meine ich, der teuerste Zoo in Deutschland … und nicht mal die Stadt mit dem höchsten Durchschnittsverdienst in Niedersachsen, das ist Braunschweig/Wolfsburg (wegen der Ingenieure bei VW).
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Gefällt mir, gefällt mir, gefällt mir !!!! 🙂
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Warst Du schon dort? Ich erinnere mich gerade nur an Stadtmotive, die Du aus Prag mitgebracht hattest.
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Nein, leider nicht. Ich war nur ein paar Stunden in Prag selbst. Hätte ich die Zeit mal lieber für den Zoobesuch genutzt.
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Das nicht mehr identifizierbare Reptil ist eine Siedleragame.
Eine traumhaft schöne Tierart.
Danke für den Bericht über den Zoo. Ich liebe es auch, in fremden Städten Zoos zu besuchen.
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Danke für die Erklärung. Wieder was gelernt.
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Singapur hat einen wahnsinnig tollen Zoo.
Den haben wir im Dezember 2014 besucht.
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Den ganzen Sommer über hatte ich vor, mal wieder einen Zoo zu besuchen, was mir leider nicht gelungen ist. So war ich eben auf diese Weise mit dir im Zoo, und dazu noch ein einem sehr sehr schönen. Tolle Bilder hast du mitgebracht. Der Krauskopfpelikan gefällt mir besonders gut. So etwa sehe ich morgens kurz nach dem Aufstehen aus 🙂
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kicher
Mir geht es ähnlich, was den Krauskopf betrifft.
Nur so weiß sind sie noch nicht. 😉
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Toller Beitrag! Wenn ich mal nach Prag komme, wäre das ein Ziel für mich! Wenn Du Dich für Zoos interessierst, möchte ich dir diesen neuen Blog empfehlen. Dort gibt es auch gute Tipps zur Fotografie von Tieren und in Zoos. https://www.zoografie.de/
Beste Grüße
Ulrike
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Danke für den Linktipp. Ich werde die Seite gleich mal abonnieren.
Zoobesuche habe ich erst seit ein paar Jahren für mich entdeckt. Da wir aber viel reisen, wird sicher noch der eine oder andere Zoo/Tierpark hinzu kommen.
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Den merke ich mir vor, sollte ich wieder mal nach Prag kommen…
Liebe regennasse Sonntagsgrüße!
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Der ist echt schön und weicht ein wenig von der üblichen Touristenroute ab. Dennoch haben wir auch dort internationales Stimmengewirr vernommen. Ich habe mich dort wirklich wohl gefühlt.
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5 Stunden, also interessant.
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Gerne wäre ich noch länger geblieben, aber irgendwie war die Luft dann raus.
Grund genug, noch einmal wieder zu kommen.
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Danke fürs Zeigen.
War bis gestern in Prag (das 1. Mal). Den Zoo habe ich daher nicht auf der Liste. Ist nun vorgemerkt fürs nächste Mal.
Ach, und fotografierst Du auch immer mit abgespreizten kleinen Finger oder täuscht das? 🙂
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räusper
Ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Was du alles siehst.
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Da ist aber einer müde und zeigt beherzt die Zähne! Super schöne Tieraufnahmen – bis auf das letzte Bild natürlich *g
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Dabei finde ich gerade das letzte Bild tierisch gut. 😉
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Schöne Aufnehmen und auch das letzte Foto tierisch gut 😀 Wie platt man nach so einem Zoobesuch sein kann, habe ich auch vor Kurzem mal wieder gespürt, als ich im Rostocker Zoo endlich mal das Darwineum anschauen wollte. Bei dem ist es natürlich nicht geblieben. Ein Wandertag ist auch nicht anstrengender 😀
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Ich habe letztes Jahr im Mai einen ganzen Tag im Rostocker Zoo verbracht. Kindheitserinnerungen auffrischen und Neues entdecken. Das Darwineum hat mir gut gefallen.
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Sehr schöne Tierfotos allesamt..
Das erinnert mich das ich wiedermal einen Zoo besuchen sollte..
Ist viel zu lange her..
Und das Foto mit der Aussicht ist so herrlich…
Und nicht zu vergessen…dieses Selfie von anderer Art..*lach
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