Auf die Idee, aus einem eingestürzten Lavatunnel einen Besuchermagneten zu machen, muss man erst mal kommen. Herr Manrique tat es und gestaltete 1968 auf Lanzarote die Attraktion „Jameos del Aqua“.
Der Tunnel selbst entstand bereits vor rund 3.000 Jahren. Manrique fand ihn Ende der sechziger Jahre, vollgestopft mit Müll und Abfall und hatte die Vision, daraus ein Kunstwerk zu machen. Ich halte es ja eher mit Helmut Schmidt, der einst demjenigen der Visionen hat dringend empfahl, zum Arzt zu gehen. An dieser Stelle aber ziehe ich den Hut vor der Inszenierung des Herrn Manrique.
Vom Restaurant kommend steigt man über in Lava gehauene Stufen in die Tiefe und gelangt an einen rund 60 m langen und 20 m breiten Salzsee, der unterirdisch mit dem Meer verbunden ist und dessen Wasserstand sich mit den Gezeiten hebt und senkt.
In ihm leben fingernagelgroße Albinokrebse (Mundidopsis polimorpha), die lichtempfindlich und fast blind sind. Eigentlich existieren sie nur in Tiefen von über 1.000 Metern. Forscher mutmaßen, sie wurden durch die vulkanischen Ausbrüche nach oben gebracht.
Parallel zum See läuft man andächtig auf schmalem Pfad hinüber auf die andere Seite des Lichts, begleitet von sphärischen Klängen. Dort erwarten den Besucher diverse Sitzmöglichkeiten, Pflanzen und eine Art Plattform bis auf Wasserspiegelniveau. Wird man nicht gerade aufgrund des Touristenansturmes quasi durchgeschoben, dann fühlt man dort eine wohltuende Stille. Diesmal hatten wir Glück und konnten genießen. Vor 10 Jahren erlebten wir alles im Gänsemarsch. Schön, den Unterschied jetzt so anders würdigen zu können.
Die Stufen führen nun wieder hinauf zu einer Einbruchstelle des Tunnels, dem Jamos Grande, der uns ein völlig anderes Bild bietet. Ein irre schöner, geschwungener weißer Pool mit türkisfarbenem Wasser, garniert mit ganz viel Grün. Welch Symphonie der Farben.
Am Ende des Pools befindet sich der Eingang zum sogenannten Auditorium, einem Konzertsaal mit – so schreibt man – unglaublicher Akustik. Nun, wir haben es nicht mit eigenen Ohren gehört. Die Höhle an sich fand ich auch nicht so fotogen, aber ein Bild der Inszenierung unter dem Deckenlicht habe ich mitgebracht. Wirkt ein wenig wie ein Spinnennetz, nicht wahr?
Über eine Art Wendeltreppe steigt man nun wieder auf das Niveau des Parkplatzes und kann noch einmal auf das Becken zurückblicken. Sooooo schön und das Meer im Hintergrund.
Spektakuläre WC-Pictogramme gibt es hier leider nicht. Die Toilette ist dennoch einen Besuch wert: lichtdurchflutet und wunderbar begrünt.
„Helmut Schmidt, der einst demjenigen der Visionen hat dringend empfahl, zum Arzt zu gehen“
😀
Wie immer sehr schöne Fotos, informativer Text – zum NEIDISCHWERDEN, Frau Tonari !!! 😉
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Ein ganz besonderes Erlebnis. Einfach schön, was ihr schon alles erleben durftet.
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Beeindruckend sind deine Fotos, wie toll ist es erst, wenn man dies in Natura erleben kann!
Danke fürs mitnehmen.
Liebe Grüße 🙂
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Liebe Frau Tonari, da hast du ganz wunderbare Urlaubserinnerungen bei mir geweckt. Die Werke von Manrique sind beeindruckend, wunderschön und einmalig. Ich bin froh, daß ich das mal sehen und dort herumlaufen durfte. Und ein Montagsherz war auch gleich noch dabei!
Mit ♥lichen Grüßen. Margarethe
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Liebe Frau Tonari, wunderbare Urlaubserinnerungen haben deine Aufnahmen gerade bei mir hervorgeholt. Überall dort bin ich auch gewesen, vor ein paar Jahren. Es ist faszinierend was Herr Manrique dort für die Ewigkeit hinterlassen hat. Sehr beeindruckend und wunderschön.
Und ein Montagsherz hast du auch gleich mitgebracht. LG Margarethe
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Liebe Margarethe,
Du hast ein Herz entdeckt?
Wow, dann siehst du mehr als ich.
Liebe Grüße und willkommen hier.
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Da war ich auch schon und mir hat es sehr gut gefallen. Danke für die schöne Erinnerung.
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Was für ein schönes Erlebnis. Für euch zum zweiten Mal.
Also ist es jetzt in euren Gedanken für immer.
Wundervolle Fotos, danke dafür
Bärbel
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wow
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Das sind für mich schöne Erinnerungen pur! Als Papierbilder habe ich die gleichen Motive in einem Album 😉 Hat sich wohl in den letzten 20 Jahren nicht viel verändert.
Liebe Grüße
Elke
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Danke für die schönen Fotos und den interessanten Bericht. Dort waren wir auch schon mal und fahren bald nochmal hin. Eine schöne Einstimmung war das.
LG
Renate
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Sehr beeindruckend sind deine Fotos. Es muss sehr interessant dort sein.
Und tolle Fotos sind das liebe Frau Tonari.
Lieben Gruß,
Thea
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Auch ich war bereits mehrfach dort und würde wieder hinfahren, wenn ich Lanzarote besuchen würde. Sooooo schön!
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Ich finde auch, dass Herr Manrique hier wundervolle Arbeit geleistet hat – das war doch mal eine tolle Vision! Ich empfinde diesen Ort anhand deiner Bilder als sehr einladend und ruhig (obwohl das vermutlich ob der Touristenmassen nicht so ist?).
Liebe Grüße, Karina
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Wir hatten an dem Tag ziemlich Glück, denn der Ansturm hielt sich in erträglichen Grenzen. Es herrscht schon eine besondere Atmosphäre. Vielleicht auch, weil keine Gruppen unterwegs waren und somit sich keine Reiseleiter lauthals Gehör verschaffen mussten.
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Liebe Tonari,
ein Besuch bei den weißen Krebsen ist für mich immer eine gern ausgeübte Pflichtübung, wenn ich auf Lanzarote bin. Mir gefällt, dass Du auch begeistert warst von den Toilettenanlagen und auch nichts fotogenes gefunden hast. Ich bin nämlich schon mehrmals dort gewesen und habe jedesmal bedauert, diese Weite und Luftigkeit nicht im Bild einfangen zu können.
Habt ihr den neuen Weg oberhalb mit den Höhlen und Museumsräumen nicht besucht?
Das war nämlich neu und hatte mir beim letzten Besuch sehr gut gefallen.
Lieben Gruß
moni
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Nein, in Museumsräumen waren wir nicht.
Wie es scheint, haben wir dann wohl was verpasst.
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Schön, dass Du es zeigst 🙂 kann mich sehr gut an den Besuch dort erinnern, auch wenn ich keine Fotos mehr davon habe. Mich hat nur damals unser Reiseleiter genervt (kein Satz ohne „Manrike“)….
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