Das T nutze ich heute gerne, um von der Besichtigung eines Teleskops auf dem neuseeländischen Mount St. John zu berichten.
Die Silvesternacht verbrachten wir am Lake Tekapo, der im Herzen der Südinsel liegt und u.a. für seinen dunklen Nachthimmel berühmt ist. Tatsächlich gibt es selbst zum Jahreswechsel nicht einen einzigen Böller. Künstliche Beleuchtung ohnehin nicht, weil die Gegend 2012 zum Lichtschutzgebiet (Aoraki Mackenzie International Dark Sky Reserve) ernannt wurde.
Am Neujahrsmorgen beschließen wir relativ spontan, an einer der angebotenen Mount St. John Observatory Touren teilzunehmen. Die nächtlichen Besichtigungen sind (natürlich) schon ausgebucht, aber der kleine Technikfreund in uns jubelt auch über eine Tageslichtführung. Eine konkrete Uhrzeit bekommen wir beim Bezahlen nicht benannt. Einfach hinfahren, lautet die entspannte Devise. Wir wundern uns zwar, gehen dann aber davon aus, dass der Andrang groß genug ist und sich daher immer eine Handvoll Menschen für einen begleiteten Rundgang findet.
Wir fahren als ohne Eile am frühen Nachmittag auf den 1.029 m hohen Berg, um das vor 50 Jahren errichtete Observatorium zu besuchen und von dort auf das 300m tiefer gelegene türkisfarbene Wasser des Lake Tekapos blicken zu können. Das Wetter spielt super mit, wie man auf den Bildern sieht. Den Voucher in der Hand melden wir uns auf dem Gipfel im „Astro Cafe“ und fragen, wann die Tour mit anderen Interessierten startet. „Wir warten schon auf Euch und sagen Eurem Guide Bescheid.“ lautet die Antwort. Upps. Wie? Sie warten schon auf uns? Das Rätsel löst sich, denn außer den Tonaris hat wohl heute niemand den Wunsch, das große Teleskop zu sehen. Ygor arbeitet hier, zeigt und erklärt uns alles. Uns alleine. Das ist irre. Er passt sich sprachlich unseren (astronomischen *zwinker*) Englischkenntnissen an und geht auf unsere Fragen ein. Wir spüren seinen Stolz, hier arbeiten zu dürfen. Und wir? Wir sind megaglücklich, dem MOA-Spiegelteleskop mit seinen 1,8 Metern Durchmesser so nahe gekommen zu sein. Es ist das größte Teleskop Neuseelands, seit Dezember 2004 in Betrieb und ein neuseeländisch-japanisches Gemeinschaftsprojekt, um dunkle Materie, extrasolare Sterne und Planeten zu entdecken. MOA ist die Abkürzung für Microlensing Observations in Astrophysics. Betrieben wird es von der Canterbury-Universität in Christchurch. Neben diesem Teleskop befinden sich noch weitere auf dem Berg. Und die Unterkünfte der Forscher.
Ein kleines Fernrohr auf dem Gipfel ermöglicht uns außerdem den Blick auf die Sonne, auf Sonnenflecken. Ich sehe einen solchen schwarzen Punkt durch das Okular ganz deutlich und bin schwer beeindruckt.
Und im Astro-Cafe mit der atemberaubenden Aussicht genieße ich den besten Eiskaffee ever.
Und auch das Rätsel um Herrn Einstein wurde inzwischen gelöst. So cool.
Von anderen Reisenden erfahren wir am nächsten Morgen, dass man bei den angebotenen Nachttouren zwar wunderbar den spektakulären Sternenhimmel sieht, aber sich dem MOA-Teleskop nicht nähern kann. Dann nämlich arbeitet es und darf nicht irritiert werden. Um so schöner für uns, es quasi mal angefasst zu haben 😉
Juttas Technik-ABC geht weiter mit dem U am 11.10.2015
Du zeigst uns ein spektakuläres T. Diese Führung muss ein ganz besonderes Erlebnis gewesen sein.
Herzlich, do
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Liebe Frau Tonari,
das ist ja ein ganz besonderes T was Du uns heute zeigst. Super!!! Diese Führung muss wirklich sehr interessant gewesen sein und die Aussicht auf den See ist einfach grandios. Deine Fotos sind alle fantastisch. Obwohl wir hier in Berlin ja auch so etwas haben, habe ich mir das noch nie angeschaut. Allerdings weiß ich nicht, ob die in der Größe mithalten können.
Vielen Dank für Deinen interessanten und wunderschönen Beitrag.
Liebe Grüße
Jutta
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Wow, da wäre man gern dabei gewesen, stelle ich mir vor.
So interessant das Thema und die Führung war sicher absolut
total spannend. Überhaupt alles drum rum, die Landschaft und das
Motiv = Klasse liebe Britta.
Danke für diesen herrlichen interessanten Post zum T.
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So einen stillen und beschaulichen Neujahrsmorgen in so einer Landschaft finde ich faszinierend. Irgendwie witzig dieses Teleskop in dieser so bizarren Landschaft. Und wer kann am kalten eisigen Neujahrstag schon auf so einen gigantischen Eisbecher zurück blicken?
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Dort war ja gerade Sommer und die Temperaturen ausgesprochen angenehm.
Der Eiskaffee war super lecker. Ein kleine Sünde zum Jahresbeginn, wo doch dann alle immer schwören, dass sie gesünder leben wollen 😉
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Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Ich hätte da nicht anders gehandelt 😉 .
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Na, das ist ja ein tolles Erlebnis und für mich total interessant, weil ich noch nie ein großes Observatorium besucht habe. Mir gefällt auch dein Panorama – sehr schön!
Herzliche Grüße
Elke
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sehr informativ und schöne Aufnahmen – so ein T sieht man nicht an jeder Ecke
lg und einen schönen Sonntag
wünscht gabi
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Als langjähriger Interessierter (seit meiner Kindheit) in Astronomie bin jetzt ehrlich gesagt ein klein wenig neidisch. Bei mir reichte es „nur“ nach Effelsberg zum weltweit größten frei beweglichen Radioteleskop.
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Seit wir 1985 im Haus des Herrn Ziolkowski in Kaluga gestanden haben, sind wir ein bisschen angefixt, was Luft- und Raumfahrt und eben auch Sterne betrifft.
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Toll, das ist ein ganz besonderes „T“ und die Fotos dazu sind klasse. Die Aussicht ist wirklich genial!
Schönen Sonn(e)tag und liebe Grüße 🙂
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Sagenhaft, ihr beide allein werdet geführt. Das muss super gewesen sein.
Dein Bericht sagt es auf alle Fälle.
Deine Fotos sind auch genial.
Der See so herrlich blau.
deine Bärbel
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sehr sehr cool. Bei dem Foto dachte ich allerdings erst, es stammt aus tadschikistan oder so
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Liebe Tonari,
was für ein Erlebnis, Danke, dass Du es mit uns teilst. So eine Führung würde ich auch sofort mitmachen!
Liebe Grüße
moni
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