Am Mittwoch gab es kein Halten mehr. Nach all der Dürre im Death Valley – bei der man übrigens förmlich spürte, wie es einem die Feuchtigkeit aus allen Poren zog – konnte nur das Kontrastprogramm folgen. Und wohin zieht es Wasserwirtschaftler? Na? Na? Ja. Genau. Zum Hoover-Staudamm 😆 Eine knappe Stunde Autofahrt von Las Vegas entfernt, befindet sich die legendäre Staumauer, die hinter sich den volumenmäßig größten Stausee der USA weiß.
Errichtet in den Jahren 1931 bis 35 ist sie ein gigantisches Meisterwerk der ingenieurtechnischen Baukunst der damaligen Zeit. Und auch ein bisschen eine Art historische ABM, denn sie verhalf in der Weltwirtschaftskrise Tausenden zu Arbeitsplätzen.

Hoover-Staudamm
Ganz nebenbei haben wir dabei dann auch noch einen dritten Bundesstaat besucht. Ich wusste nicht, dass eine Seite des Dammes in Arizona und eine in Nevada steht. Witzigerweise gibt es auch noch einen Zeitzonenunterschied. Wir parkten also um 13 Uhr in Arizona (linke Seite) und waren kurz nach high noon (rechts) im Visitor Center, um an einer Besichtigung teilnehmen zu können.

Hoover-Staudamm, ablaufseitig
Die derzeit neu entstehende Straßenbrücke für den Hoover-Damm-Bypass stahl dem altehrwürdigen Bauwerk ja ein bisschen die Show. Wegen des Feiertags (Veterans Day) wurde leider nicht gearbeitet.

Hoover Dam Bypass
Wir haben uns für die Elf-Dollar-Power Plant Tour entschieden. Dafür sahen wir zunächst einen ziemlich heroischen zehnminütigen Kurzfilm über Vision, Planung und Bau des Dammes, in dem kein Wort über die ökologischen Folgen verloren wurde. Anschließend ging es dann mittels Fahrstuhl in siebzig Sekunden 530 Füße die Tiefe, um zum einen die gigantischen Rohre betrachten und auch noch einen Blick in die Turbinenhalle werfen zu können.

Turbinenhalle im Hoover-Staudamm
Okay, der Tourguide hat so viele Zahlen in so kurzer Zeit geschüttet, dass mir ganz schwindlig wurde. Zumal ich mit feets, inches, ponds und gallones nicht wirklich vertraut bin 😉 Dennoch war es bewegend.
Noch ein paar Impressionen vom abendlichen Streifzug durch Las Vegas gewünscht? Gerne doch. 😉
Um es für mich zusammen zu fassen. Diese paar Meilen Downtown Las Vegas sind irgendwie eine Mischung aus Disney World für Erwachsene und Sin City. Zum einen bunt und lockend, verspielt – im wahrsten Sinne des Wortes – und scheinheilig zugleich. Da spielen plötzlich Prüderie und vorgegebene Gottesfürchtigkeit keine Rolle mehr. Neben all den Möglichkeiten, die die Casinos so bieten, werden auch Weiblein und Männlein dargeboten. Völlig egal, ob Ehefrau an der Hand oder solo. Visitenkarten mit barbusigen Damen werden verteilt. Und ebenso schnell finden sich diese Kärtchen auf der Straße wieder. Wo andernorts am Straßenrand in Selbstbedienungskästen Sparangebote für Hotels gemacht werden, bietet man hier Jungs und Mädels feil. Allerdings züchtig alles nachgeschwärzt, was das Gesetz für unzüchtig hält 😉
Zudem darf man beim nächtlichen Bummel akustisch nicht zu sehr sensibel sein. Eine Sirene geht immer, sei es die der Polizei oder die des Medical Service. Dazu in den Spielhöllen die Geräusche der Spielautomaten, die Werbe- und Anlockstimmen, die musikalische Grundbeschallung und diejenige, die sich durch die kostenlosen Shows ergeben. Wäre all das auf Deutsch – ich glaube, ich würde durchdrehen.
Trotzdem hatten wir unseren Spaß. Publikum angucken. (Interessanterweise saßen vergleichsweise mehr Frauen an den Spieleautomaten, während die Männer eher an Pokertischen zu finden waren.) Wasserfontänenshows betrachten. Bummeln. Über all den unglaublichen Prunk und Protz staunen, der sich direkt auf dem Strip oder aber in den dahinter liegenden Shopping-Centern darstellte.

Shopping-Center
Kitsch belächeln. Und im Treasure Island eine unverschämt gehaltvolle Margarita kaufen und auf dem Rückweg genüsslich langsam austrinken. Danach hat ich keine Lust mehr zum Bloggen 😉

nicht ganz Ernst zu nehmen - Las Vegas by Margarita
Sehr schön. Da werde ich fast neidisch… aber nur fast. Denn ich habe ja mein Wittenau! 😉
Wie geht es denn Deinem Mann gesundheitlich? Ist er wieder überm Damm?
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@ Andi
Über Wittenau geht natürlich nix 😉
Männe ist immer noch ziemlich angeschlagen. Die sündhaft teuren Antibiotika scheinen nicht wirklich zu helfen. Ich hoffe nicht, dass noch ein zweiter Kontakt zum hiesigen Gesundheitssystem erforderlich wird.
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So so, betrunken in den USA rumlaufen. Das wenn die Eltern wüssten.
Tolle Fotos wieder mal. Aber nach Las Vegas würde es mich glaub ich nicht ziehen. Alles irgendwie zuviel fake. Aber andererseits…..wenn man schon mal da ist?
Ich schau hier mehrmals täglich rein, ob es schon was Neues gibt. Man wird süchtig danach.
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Du meine Güte! Was für eine Scheinwelt. Allerdings ist es das Mekka der berühmten Pokerspieler.
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@ Chinomso
Ich wollte nach all der Natur auch nicht wirklich in diese Stadt. Hätte es mir aber auch nicht verziehen, wenn nicht 😉
@ April
Stimmt, die Pokertische waren gut besucht. Ich kann aber weder pokern noch mit den Automaten etwas anfangen. So blieb es beim Blick auf die Spielenden, die mehr oder weniger leicht bekleideten bedienenden Frauen aller Altersgruppen und das ganze Szenario drumherum.
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wow – ist wie im fernseh *kicher* schön laut, schön bunt und schöne Kulissen 😉
nein, bin nicht enttäuscht, ist es doch eine bunte, künstliche stadt der superlativen 😉
das Paris-Bild finde ich sehr, sehr gelungen 😉
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wir waren auch am Hoover Damm sind aber nicht auf die andere Seite rueber. Die Kontrollen beim Eingang waren aber auch schon sehr streng und wir sind ja in Israel diese Kontrollen gewohnt
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